Überall hörst du den Begriff Branding. Es gibt das Personal Branding, Product Branding, Business Branding und noch so viele mehr. Fast alles wird gebrandet und das ist in der heutigen Zeit auch wichtig. Aber was gehört eigentlich zu einem Branding und wie komme ich selbst dazu? Dieser Artikel soll dich inspirieren, dein eigenes Branding anzugehen oder dein bestehendes Branding zu überdenken. In 9 einfachen Schritten leite ich dich hiermit zu deinem Branding.
Nachdem ich mich als Mediengestalterin schon öfter mit verschiedenen Brandings meiner Kunden beschäftigt habe, verbrachte ich die letzte Zeit damit, mich noch mehr damit zu befassen. In den meisten Fällen ist es meine Aufgabe, die Werte, Ziele und Visionen eines Unternehmens gestalterisch nach außen zu tragen. In manchen Fällen habe ich aber auch ich mit dem „inneren“ Brandingprozess zu tun. So konnte ich viel Wissen rund um diesen Prozess ansammeln und wende es nun auch auf mein eigenes Business an.
Der Brandingprozess findet keinesfalls über Nacht statt. Es bedarf das genaue Auseinandersetzen mit den eigenen Werten, Zielen, Kunden, Visionen und Produkten. Im gesamten Prozess geht es darum, sich selbst, bzw. die Marke zu verstehen, um dann zielgerichtet nach außen treten zu können. Wunschkunden werden angesprochen, wenn sie sich mit den Werten identifizieren können. Und das tun sie in den meisten Fällen nur, wenn diese auch sichtbar sind.
Wie kommt man nun also zu einem Branding? Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv damit beschäftigt und möchte in den nächsten 10 Punkten meinen eigenen Weg vorstellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich mit dem Branding zu beschäftigen. Der folgende Ansatz soll nur eine Anregung darstellen. Werbung, Branding und Sichtbarkeit sind immer individuelle Themen, die für jedes Unternehmen anders aussehen können.
1. Was ist der Kern?
Im ersten Schritt des Brandingprozesses beschäftigen wir uns mit dem Inneren der Marke oder des Unternehmens. Kunden kaufen, weil sie sich mit den Werten und Ansichten des Unternehmens identifizieren können. Wichtig ist deshalb, diese auch zu kennen. Nur so können Wunschkunden direkt angesprochen werden.
Es gibt verschiedene Methoden, um die Marke kennenzulernen. Ich bin eine ganze Reihe von Techniken durchgegangen, um meine Werte zu definieren und mein Unternehmen noch besser kennenzulernen. Wichtige Fragen, die man sich jetzt stellt sind:
- Was sind meine Werte?
- Was sind meine Visionen?
- Welche Kunden spreche ich an?
2. Gestalterisches Branding
Jetzt, da die inneren Werte des Unternehmens definiert wurden, empfehle ich als erstes, diese so aufzuhängen, dass du sie immer vor Augen hast. Das sind deine Gründe, warum du als Unternehmer täglich an die Arbeit gehst! Im nächsten Schritt stellen wir die Kernelemente, die in Schritt 1 definiert wurden, visuell heraus. Es geht darum, deine Werte auch in deiner Markenkommunikation und Werbung auszustrahlen. Das ist in den meisten Fällen dann mein Job. Wenn du dich gestalterisch sicher fühlst, kannst du das aber auch selbst lösen. Wenn dein Unternehmen dann mit einem Logo, einer Website und einem Social Media Kanal ausgestattet ist, bist du erstmal gut aufgestellt. Achte darauf, dass alle Produkte, die du erstellst, deine Zielgruppe ansprechen und deine Werte ausstrahlen.
3. Brand Book erstellen
Punkt drei in den 9 Schritten zum Branding beinhaltet das Brand Book, das nicht unbedingt notwendig, aber wahnsinnig sinnvoll ist. In meinem Fall ist das Brandbook eine wichtige Präsentation, in der alle Schritte festgehalten werden, die ich bis hier her festgelegt habe. Da sowohl das innere, als auch das äußere (ich nenne es einfach mal so) Branding erstellt wurden, können diese Elemente nun geordnet festgehalten werden. Das ist keine Präsentation, die in dieser Fülle veröffentlicht werden sollte, sondern dient nur dazu, in ein paar Slides alles, was dein Unternehmen ausmacht, festzuhalten. Die Präsentation kannst du immer wieder öffnen, um zu sehen, was du im Brandingprozess definiert hast.
4. Produkte anpassen
Passen deine Produkte eigentlich noch zu deinen Werten? Wahrscheinlich schon. Eventuell musst du kleine Anpassungen machen. Ich habe zum Beispiel gemerkt, dass meine Produkte viel flexibler sein müssten. Kein Kunde ist gleich und eine individuelle Lösung für fast jedes Budget ist ehr das, was ich anbieten möchte. Gleichzeitig kannst du auch überlegen, ob die Gestaltung und Aufmachung deiner Produkte noch stimmt. Kommunizierst du in der Werbung noch so, dass es die Werte deines Unternehmens unterstützt? Gibt es vielleicht noch neue Produkte, die du in dein Sortiment mit aufnehmen kannst? Vielleicht ist dir im gesamten Prozess aufgefallen, dass du deinen Kunden noch auf ganz andere Weise helfen kannst. Überlege, wo die Reise für dich und deine Produkte noch hingehen soll.
5. Customer Journey
Nachdem deine Produkte auf den neusten Stand gebracht wurden, ist es Zeit zu überlegen, wie die Customer Journey aussieht. Als Customer Journey wird die gesamte Zusammenarbeit von dir mit dem Kunden betrachtet. Von dem ersten Klick auf der Website, über die Anfrage, dem Kundengespräch (oder Kauf) bis hin zum Projekt- oder Kaufabschluss. An welchen Stellen kommt die Kundin oder der Kunde mit deiner Marke in Kontakt? Nutze diese Kontaktpunkte, um nochmal besonders auf die Person einzugehen. Schreibe zum Beispiel eine freundliche Willkommens-Mail, sende ein Re-Briefing nach dem Briefing, bedanke dich für die Gespräche und lasse deine Kundschaft auch nach Projektabschluss nicht alleine. Mache in jedem Punkt deutlich, dass die Kundschaft bei dir richtig und sehr willkommen ist.
6. Website anpassen
Zeit, deine Website anzupassen. Da du deine Gestaltung im Punkt 2 festgehalten hast, kannst du diese jetzt auch auf deiner Website anwenden. Überlege dir vor allem auch, ob noch alle Inhalte dem entsprechen, was du ausdrücken willst. Die Informationen, die du auf der Seite bereitstellst, sind nicht nur wichtig für Menschen, die bereits auf deiner Seite sind, sondern auch für all diejenigen, die durch den Inhalt auf deiner Seite landen (SEO). Kümmere dich deshalb auch unbedingt um SEO-freundliche Texte, um dein Angebot noch besser zu verkaufen.
Trick 17: Auch ein Blog kann sinnvoll sein, um von Google höher gerankt zu werden. Wie du eine Website richtig aufbaust und angehst, lernst du hier.
7. Social Media überdenken
Social Media sind keine reinen Verkaufsplattformen. Die sozialen Medien werden vorrangig für Imagebildung genutzt. Poste also nicht nur deine Produkte, sondern biete deinen Followern auch einen gewissen Mehrwert. Stelle dich als den Experten dar, der du ja in deinem Bereich bist. Menschen werden dir gerne folgen, wenn sie auf deinem Profil regelmäßig nützliche Tipps finden. Überlege dir, auf welcher Plattform deine Interessenten unterwegs sein könnten. Bespiele nicht mehr als 2–3 Plattformen, dafür diese aber dann konstant und regelmäßig. Instagram ist immer noch eine Plattform, auf der fast jeder seine Zielgruppe findet. LinkedIn und Xing ist gut für dich, wenn du ein Business-Netzwerk aufbauen möchtest. Sieh dir verschiedene Plattformen an und entscheide dich für deine perfekte Kombination. Und nochmal: Achte dabei darauf, dass du konstant und regelmäßig postest!
8. Contentplan erstellen
Der vorletzte Step in den 9 Schritten zum Branding ist der Contentplan. Wenn du in deinen Marketingplan auch Contentmarketing mit aufnehmen möchtest, was ich dir sehr empfehle, ist es Zeit für einen solchen Plan. Mit einem Plan hast du den Überblick über alle deine Ideen, Postings und Zeitpunkte der Veröffentlichung. Das macht es dir leicht, den Überblick zu behalten. Nutze Techniken wie Content-Recycling, um Inhalte nochmals zu einem späteren Zeitpunkt zu veröffentlichen. Du kannst zum Beispiel auch den Blogeintrag, den du geschrieben hast, als Youtube Video veröffentlichen, darauf Tiktoks schneiden und dann den Inhalt des Posts nochmal kompakt zusammenfassen und auf Instagram als Posts teilen. Die Möglichkeiten sind unendlich und mit dem richtigen Umgang mit dem Content, arbeitest du effizient und zeitsparend.
9. Personal Branding
Menschen kaufen von Menschen. Deshalb ist es nicht nur wichtig, dass dein Unternehmen Werte ausstrahlt, sondern auch du selbst. Die Wertedefinition, die du in Punkt 1 kennengelernt hast, kannst du auch auf dich selbst anwenden. Was sind deine Werte, Ziele und Visionen, wie stellst du dich vor, was strahlst du aus? Das alles sind Inhalte, die du für dich definieren kannst, damit du als Personenmarke wahrgenommen wirst. Für was bist du der Experte / die Expertin? Bringe das selbstbewusst nach außen!
Einen Brandingprozess zu durchlaufen ist wahnsinnig spannend, gleichzeitig relativ aufwendig, aber machbar, wenn man einen Plan hat. Ich hoffe, ich konnte dir in 9 Schritten zum Branding einen kleinen Leitfaden an die Hand geben, der dich bei der Umsetzung unterstützt.
Viel Spaß bei der Umsetzung deines Re-Brandings. Nutze gerne meine Kontaktmöglichkeiten, um dich bei Fragen dazu bei mir zu melden.